Ratgeber zum Thema Tierhaltung und Tierschutz.

Willkommen zu unserem umfassenden Ratgeber rund um das Thema Tierhaltung und Tierschutz! Hier finden Sie wertvolle Informationen und praktische Tipps, wie Sie das Wohl Ihrer Haustiere sicherstellen und gleichzeitig einen Beitrag zum Tierschutz leisten können.

Was Sie erwartet:

  • Grundlagen der Tierhaltung: Erfahren Sie, welche Bedürfnisse verschiedene Haustiere haben und wie Sie ihnen ein artgerechtes Zuhause bieten können.
  • Ernährung und Pflege: Lernen Sie, wie Sie Ihre Tiere richtig füttern und pflegen, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern.
  • Gesundheit und Vorsorge: Wichtige Hinweise zur Gesundheitsvorsorge und wie Sie Krankheiten frühzeitig erkennen können.
  • Tierschutz im Alltag: Praktische Tipps, wie Sie im Alltag aktiv zum Tierschutz beitragen können, sei es durch Adoption, Spenden oder ehrenamtliches Engagement.

Wichtiger Hinweis: Unser Ratgeber bietet allgemeine Informationen und praktische Tipps, ersetzt jedoch keine rechtliche oder medizinische Beratung. Für rechtliche Fragen wenden Sie sich bitte an einen Juristen, und bei gesundheitlichen Anliegen Ihres Tieres konsultieren Sie einen Tierarzt.

Wir hoffen, dass unser Ratgeber Ihnen dabei hilft, Ihre Tiere bestmöglich zu versorgen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Tierschutz zu leisten. Viel Freude beim Lesen und Umsetzen der Tipps! 🐾

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Ektoparasiten bei Hunden und Katzen und was man dagegen machen kann.

Ektoparasiten sind Parasiten, die auf der Haut oder im Fell von Tieren leben. Bei Hunden und Katzen sind Ektoparasiten eine häufige Ursache für Hautprobleme und Unwohlsein. Sie ernähren sich vom Blut oder Hautgewebe des Wirts und können Krankheiten übertragen oder allergische Reaktionen auslösen.

Häufige Ektoparasiten bei Hunden und Katzen:
Flöhe:

Flöhe sind winzige, blutsaugende Insekten, die auf dem Fell von Tieren leben und sich von deren Blut ernähren. Sie verursachen starken Juckreiz, Haarausfall und manchmal allergische Hautreaktionen (Flohallergiedermatitis).
Behandlung: Flohshampoos, Spot-On-Präparate, Flohhalsbänder, Tabletten, Umgebungsbehandlungen (z.B. Staubsaugen, Waschen von Decken).
Zecken:

Zecken sind blutsaugende Spinnentiere, die sich an die Haut des Tieres heften. Sie können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und Ehrlichiose übertragen.
Behandlung: Zeckenentfernung mit speziellen Zeckenzangen, Zeckenschutzmittel (Spot-On-Präparate, Halsbänder, Tabletten).
Milben:

Es gibt verschiedene Arten von Milben, die bei Hunden und Katzen vorkommen, darunter Grabmilben (verursachen Räude), Ohrmilben und Haarbalgmilben (Demodex-Milben).
Symptome: Juckreiz, Rötung, Hautirritationen, Haarausfall.
Behandlung: Spezielle Medikamente (z.B. Ivermectin, Selamectin), Shampoos, Spot-On-Präparate, manchmal Antibiotika bei Sekundärinfektionen.
Läuse:

Läuse sind kleine Insekten, die ebenfalls Blut saugen und Juckreiz und Hautirritationen verursachen.
Behandlung: Insektizide Shampoos, Spot-On-Präparate, Umgebungshygiene.
Haarlinge:

Haarlinge ernähren sich von Hautschuppen und verursachen Juckreiz und Haarausfall.
Behandlung: Ähnlich wie bei Läusen, durch spezielle Shampoos und Spot-On-Produkte.
Behandlung von Ektoparasiten:
Die Behandlung hängt vom jeweiligen Parasiten ab, aber allgemein umfassen die Strategien Folgendes:

Medikamente und Präparate:

Spot-On-Präparate: Diese flüssigen Medikamente werden direkt auf die Haut des Tieres aufgetragen und bieten Schutz gegen Flöhe, Zecken und Milben.
Tabletten: Einige orale Medikamente wirken systemisch gegen Ektoparasiten und töten Flöhe und Zecken ab, wenn sie das Tier beißen.
Shampoos und Sprays: Diese sind besonders nützlich bei akutem Befall und helfen, die Parasiten vom Tier zu entfernen.
Halsbänder: Spezielle antiparasitäre Halsbänder geben kontinuierlich Wirkstoffe ab, die Flöhe und Zecken fernhalten.
Hygiene und Umgebungspflege:

Reinigung der Umgebung: Regelmäßiges Waschen von Tierbetten, Decken und Kissen, sowie gründliches Staubsaugen des Hauses und Autos können helfen, Ektoparasiten in der Umgebung zu bekämpfen.
Sprays für die Umgebung: Um Eipakete und Larven in der Umgebung zu bekämpfen, können spezielle Insektizid-Sprays verwendet werden.
Regelmäßige Vorsorge:

Die regelmäßige Anwendung von Präventivmaßnahmen wie Spot-On-Produkten oder antiparasitären Halsbändern ist wichtig, um einen erneuten Befall zu verhindern.
Regelmäßige Kontrolle des Fells auf Anzeichen von Ektoparasiten, besonders nach Aufenthalten im Freien, hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Tierarztbesuch:

Bei schwerem Befall oder anhaltenden Symptomen sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Tierarzt kann die genaue Art des Parasiten identifizieren und die passende Behandlung verschreiben.
Einige Ektoparasiten können auch auf den Menschen übertragen werden, daher ist eine gründliche Behandlung und Hygiene wichtig.
Mit den richtigen Maßnahmen können Ektoparasiten erfolgreich behandelt und künftige Infektionen verhindert werden. Die Prävention ist hierbei oft der Schlüssel, um das Wohlbefinden des Tieres zu sichern.

 

Leishmaniose - Die Krankheit und wie man damit umgehen kann.

Leishmaniose ist eine parasitäre Infektionskrankheit, die durch den Erreger Leishmania verursacht wird. Dieser Parasit wird hauptsächlich durch den Stich infizierter Sandmücken übertragen. Leishmaniose betrifft sowohl Menschen als auch Tiere, einschließlich Hunden. Bei Hunden ist die Krankheit besonders ernst, da sie chronisch und oft lebensbedrohlich sein kann.

Es gibt zwei Hauptformen der Leishmaniose bei Hunden:

  1. Kutane Leishmaniose: Diese Form betrifft hauptsächlich die Haut und verursacht Hautläsionen, Haarausfall, schuppige oder wunde Stellen.
  2. Viszerale Leishmaniose: Diese schwerere Form betrifft innere Organe wie die Milz, Leber und Nieren und kann zu schwerwiegenden systemischen Problemen führen.

Symptome bei Hunden:

  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Haarausfall, besonders um Augen, Ohren und Nase
  • Hautveränderungen (z.B. schuppige oder wunde Stellen)
  • Lymphknotenschwellung
  • Nasenbluten
  • Lahmheit

Diagnose:

Die Diagnose von Leishmaniose erfolgt in der Regel durch Bluttests, Biopsien oder Hautabstriche, um den Parasiten nachzuweisen.

Behandlung:

Die Behandlung der Leishmaniose bei Hunden ist langwierig und oft komplex. Sie zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und die Vermehrung des Parasiten zu unterdrücken, da eine vollständige Heilung selten möglich ist. Die Behandlung umfasst:

  • Medikamente: Antiparasitäre Medikamente wie Allopurinol oder Miltefosin werden eingesetzt, um die Parasitenbelastung zu reduzieren.
  • Immunsystemstärkung: Zusätzliche Behandlungen zur Unterstützung des Immunsystems können helfen, die Krankheit unter Kontrolle zu halten.

Eine lebenslange Überwachung und manchmal auch fortlaufende Behandlung sind erforderlich, da es zu Rückfällen kommen kann.

Wie kann ein Hund mit Leishmaniose leben?

Hunde können mit Leishmaniose leben, aber es erfordert engagierte Pflege und regelmäßige tierärztliche Kontrollen. Hier sind einige Maßnahmen, die das Leben eines Hundes mit Leishmaniose erleichtern:

  1. Regelmäßige tierärztliche Überwachung: Es ist wichtig, den Krankheitsverlauf regelmäßig zu kontrollieren und die Therapie entsprechend anzupassen.
  2. Gute Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und hilft dem Hund, besser mit der Krankheit umzugehen.
  3. Medikation einhalten: Die verordneten Medikamente sollten strikt nach Anweisung verabreicht werden.
  4. Stressreduktion: Stress sollte vermieden werden, da er das Immunsystem schwächen und Rückfälle begünstigen kann.
  5. Schutz vor Sandmücken: Da die Krankheit durch Sandmücken übertragen wird, ist der Schutz vor weiteren Stichen wichtig, z.B. durch spezielle Halsbänder, Insektenschutzmittel und Mückennetze.

Mit der richtigen Behandlung und Pflege kann ein Hund auch mit Leishmaniose oft eine gute Lebensqualität haben, aber die Krankheit erfordert lebenslange Aufmerksamkeit.

 Bei Parasitus Ex e.V. finden sich noch weitere nützliche Informationen dazu.

Endoparasiten bei Hunden und Katzen - erkennen - behandeln - vorbeugen.

Endoparasiten sind Parasiten, die im Inneren des Körpers von Hunden und Katzen leben, insbesondere im Verdauungstrakt, aber auch in anderen Organen wie der Lunge oder dem Herz. Sie ernähren sich von Geweben oder Nährstoffen ihres Wirts und können zu gesundheitlichen Problemen führen, die von mild bis schwer reichen.

Häufige Endoparasiten bei Hunden und Katzen:
Rundwürmer (Nematoden):

Spulwürmer (Toxocara canis, Toxocara cati): Diese Würmer leben im Darm und können besonders bei jungen Tieren zu Wachstumsstörungen und Verdauungsproblemen führen. Sie werden oft über das Verschlucken von Wurmeiern übertragen, die in kontaminierter Erde oder Kot vorhanden sind.
Hakenwürmer (Ancylostoma, Uncinaria): Diese Würmer heften sich an die Darmwand und saugen Blut, was zu Anämie und Durchfall führen kann.
Peitschenwürmer (Trichuris vulpis): Sie befallen den Dickdarm und verursachen Durchfall, manchmal mit Blutbeimengung.
Bandwürmer (Cestoden):

Dipylidium caninum: Dieser Bandwurm wird durch das Verschlucken von infizierten Flöhen übertragen. Er lebt im Dünndarm und verursacht oft keine Symptome, kann aber bei starkem Befall zu Verdauungsproblemen führen.
Echinococcus: Diese Bandwürmer sind für ihre zoonotische Bedeutung bekannt, da sie beim Menschen die gefährliche Echinokokkose verursachen können.
Herzwürmer (Dirofilaria immitis):

Diese Würmer werden durch Mückenstiche übertragen und befallen das Herz und die Lungengefäße. Die Infektion kann zu schwerwiegenden Herz- und Atemproblemen führen, insbesondere bei Hunden.
Giardien:

Giardien sind einzellige Parasiten, die den Dünndarm befallen und Durchfall, Gewichtsverlust und Verdauungsstörungen verursachen. Sie werden durch kontaminiertes Wasser oder Futter aufgenommen.
Kokzidien:

Kokzidien sind einzellige Parasiten, die vor allem bei jungen oder immungeschwächten Tieren Durchfall verursachen können.
Lungenwürmer:

Diese Würmer befallen die Lungen und können Husten, Atembeschwerden und Lungenentzündungen verursachen.
Symptome von Endoparasiten:
Die Symptome können je nach Art des Parasiten und dem Ausmaß des Befalls variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Durchfall, oft mit Schleim oder Blut
Erbrechen
Gewichtsverlust trotz normalem Appetit
Blähungen oder aufgeblähter Bauch, insbesondere bei jungen Tieren
Schwäche oder Anämie (blasses Zahnfleisch)
Husten oder Atembeschwerden (bei Herzwurmbefall)
Juckreiz am Hinterteil (z.B. beim Bandwurmbefall)
Behandlung von Endoparasiten:
Die Behandlung von Endoparasiten erfordert die Gabe von Antiparasitika, die speziell auf den jeweiligen Parasiten wirken. Je nach Parasit und Schwere des Befalls können verschiedene Medikamente und Behandlungsstrategien erforderlich sein.

Entwurmungstabletten:

Regelmäßige Entwurmung ist besonders wichtig, um Rundwürmer und Bandwürmer zu bekämpfen. Es gibt verschiedene Präparate, die oral verabreicht werden und Würmer im Verdauungstrakt abtöten.
Häufig verwendete Wirkstoffe sind Fenbendazol, Praziquantel, Pyrantel und Milbemycin.
Spot-On-Präparate:

Einige Spot-On-Präparate wirken sowohl gegen Ektoparasiten (z.B. Flöhe) als auch gegen bestimmte Endoparasiten wie Spulwürmer oder Herzwürmer.
Injektionen:

In schweren Fällen oder bei Herzwürmern können Injektionen erforderlich sein. Bei Herzwürmern ist die Behandlung komplex und muss sorgfältig überwacht werden, da das Absterben der Würmer das Herz und die Lunge belasten kann.
Probiotika und unterstützende Maßnahmen:

Bei Parasiten wie Giardien, die den Darm schädigen, kann es hilfreich sein, den Darm nach der Behandlung mit Probiotika zu unterstützen, um die Darmflora wiederherzustellen.
Hygienemaßnahmen:

Sauberkeit spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Endoparasiten. Es ist wichtig, den Kot des Tieres regelmäßig zu entsorgen, Futter- und Trinknäpfe sauber zu halten und das Tier von potenziell kontaminierten Bereichen (z.B. öffentliche Plätze mit vielen Tieren) fernzuhalten.
Regelmäßige Kotuntersuchungen:

Regelmäßige Untersuchungen des Kots beim Tierarzt helfen, Parasiten frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
Prävention:
Regelmäßige Entwurmung: Besonders bei jungen Tieren sollte eine regelmäßige Entwurmung durchgeführt werden. Auch erwachsene Tiere sollten je nach Lebensstil und Risiko mindestens 2-4 Mal im Jahr entwurmt werden.
Flohbekämpfung: Da Flöhe Bandwürmer übertragen können, ist eine konsequente Flohbekämpfung wichtig.
Hygiene: Das Reinigen von Futter- und Wassernäpfen, das regelmäßige Waschen von Schlafplätzen und die gründliche Entfernung von Kot tragen dazu bei, die Ausbreitung von Parasiten zu verhindern.
Vermeidung von unsauberem Wasser: Besonders bei Giardien ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Tier kein stehendes oder verunreinigtes Wasser trinkt.
Mit der richtigen Behandlung und Prävention können Endoparasiten erfolgreich kontrolliert werden, und das Tier kann gesund und wohlbehalten bleiben.

 

Die häufigsten Allergien bei Hund und Katze und deren Behandlung.

Allergien bei Hunden und Katzen sind weit verbreitet und können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Diese Allergien führen zu einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Substanzen, die normalerweise harmlos sind. Diese Substanzen werden als Allergene bezeichnet. Bei Hunden und Katzen können Allergien verschiedene Symptome verursachen, wie Juckreiz, Hautirritationen, Magen-Darm-Probleme und Atemwegsbeschwerden.

Häufige Allergien bei Hunden und Katzen:
Umweltallergien (Atopie):

Pollen (Gräser, Bäume, Unkräuter)
Hausstaubmilben
Schimmelpilze
Schuppen und Federn anderer Tiere
Diese Allergien treten häufig saisonal auf, können aber auch das ganze Jahr über bestehen. Sie ähneln Heuschnupfen beim Menschen, manifestieren sich bei Tieren jedoch oft durch Juckreiz und Hautprobleme.

Futtermittelallergien:

Tiere können gegen bestimmte Proteine oder Zusatzstoffe in ihrem Futter allergisch sein. Häufige Allergene sind:
Rindfleisch
Hühnchen
Milchprodukte
Soja
Weizen
Fisch (bei Katzen)
Die Symptome können Hautprobleme, Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall) und chronische Ohrenentzündungen umfassen.

Kontaktallergien:

Diese treten auf, wenn das Tier mit einer bestimmten Substanz in Berührung kommt, wie zum Beispiel:
Reinigungsmittel
Shampoos
Chemikalien
Kunststoffe
Pflanzen
Der Kontakt verursacht oft lokale Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz und Entzündungen an den betroffenen Stellen.

Flohallergie-Dermatitis (FAD):

Eine sehr häufige allergische Reaktion, bei der das Tier auf den Speichel von Flöhen reagiert. Schon ein einzelner Flohbiss kann bei einem allergischen Tier starken Juckreiz, Haarausfall und Hautentzündungen auslösen.
Symptome von Allergien:
Die Symptome von Allergien bei Hunden und Katzen variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind:

Juckreiz: Ständiges Kratzen, Lecken oder Kauen an bestimmten Körperstellen (besonders Pfoten, Bauch, Ohren und Gesicht).
Hautprobleme: Rötungen, Ausschlag, Hautverdickungen, Haarausfall, Schuppenbildung, Hot Spots (entzündete, nässende Hautstellen).
Ohrenentzündungen: Häufige Ohrenentzündungen oder -infektionen, besonders bei Futtermittelallergien.
Verdauungsprobleme: Durchfall, Erbrechen oder Blähungen, besonders bei Futtermittelallergien.
Atemprobleme: In seltenen Fällen können auch Niesen, Husten oder Atembeschwerden auftreten.
Behandlung von Allergien:
Die Behandlung von Allergien hängt von der Art der Allergie und der Schwere der Symptome ab. Es gibt verschiedene Ansätze:

Vermeidung des Allergens:

Bei Futtermittelallergien: Eine Eliminationsdiät, bei der das Tier nur hypoallergenes Futter erhält, kann helfen, das spezifische Allergen zu identifizieren. Sobald das Allergen erkannt wird, sollte das Futter angepasst werden.
Bei Umweltallergien: So gut wie möglich sollten Pollen, Staub und Schimmel vermieden werden. Luftfilter, häufiges Reinigen und Baden können helfen, die Allergenbelastung zu reduzieren.
Bei Kontaktallergien: Die Substanzen, die die Reaktion auslösen, sollten vermieden oder durch unschädliche Alternativen ersetzt werden.
Medikamentöse Behandlung:

Antihistaminika: Diese Medikamente können helfen, den Juckreiz und die Hautreaktionen zu lindern. Sie sind besonders bei milden Allergien wirksam.
Kortikosteroide: Steroide können starke Entzündungen und Juckreiz kontrollieren, sollten jedoch wegen möglicher Nebenwirkungen nur kurzfristig eingesetzt werden.
Immunsuppressiva: Medikamente wie Cyclosporin (z.B. Atopica) oder Apoquel werden bei schweren allergischen Reaktionen eingesetzt, um das Immunsystem zu unterdrücken und die Symptome zu kontrollieren.
Biologika: Oclacitinib (Apoquel) und Lokivetmab (Cytopoint) sind moderne Behandlungen, die bei atopischer Dermatitis helfen, indem sie gezielt das Immunsystem modulieren, um Juckreiz und Entzündungen zu verringern.
Flohbekämpfung:

Bei Flohallergien ist eine konsequente Flohprophylaxe entscheidend. Spot-On-Präparate, Tabletten oder Halsbänder, die Flöhe abtöten, sind wirksam. Auch die Umgebung des Tieres sollte gründlich gereinigt und behandelt werden, um einen erneuten Befall zu verhindern.
Bäder und Hautpflege:

Regelmäßige Bäder mit hypoallergenen oder medizinischen Shampoos können helfen, Allergene von der Haut zu entfernen und die Haut zu beruhigen. Shampoos mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Hafermehl oder Aloe Vera sind besonders hilfreich bei Hautallergien.
Immuntherapie (Hyposensibilisierung):

Bei Umweltallergien kann eine Immuntherapie (Allergieimpfung) in Erwägung gezogen werden. Dabei wird das Tier über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit geringen Dosen des Allergens in Kontakt gebracht, um das Immunsystem zu desensibilisieren. Diese Methode erfordert Geduld und ist nicht bei allen Tieren wirksam, kann aber langfristig Erleichterung verschaffen.
Ergänzende Maßnahmen:

Omega-3-Fettsäuren: Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren können helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Hautgesundheit zu fördern.
Probiotika: Sie können das Immunsystem unterstützen und bei der Behandlung von Allergien helfen, insbesondere bei solchen, die mit Verdauungsproblemen einhergehen.
Prävention:
Regelmäßige Flohprophylaxe: Besonders bei Tieren, die zu Flohallergien neigen, ist dies entscheidend.
Hochwertige Ernährung: Eine ausgewogene und hypoallergene Ernährung kann helfen, Futtermittelallergien zu verhindern oder zu minimieren.
Saubere Umgebung: Regelmäßige Reinigung von Schlafplätzen, Näpfen und Aufenthaltsbereichen sowie der Einsatz von Luftreinigern kann helfen, Umweltallergene zu reduzieren.
Mit der richtigen Behandlung und Pflege können die meisten Tiere trotz ihrer Allergien ein komfortables und gesundes Leben führen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt ist wichtig, um den besten Behandlungsplan zu finden und anzupassen.

 

Ohrenentzündungen - erkennen - behandeln - vorbeugen.

Ohrenentzündungen bei Hunden und Katzen (Otitis) sind eine häufige Erkrankung, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Sie können das äußere Ohr (Otitis externa), das mittlere Ohr (Otitis media) oder das innere Ohr (Otitis interna) betreffen. Die äußere Ohrenentzündung ist am häufigsten und kann zu erheblichem Unwohlsein und Schmerzen führen, wenn sie nicht behandelt wird.

Ursachen von Ohrenentzündungen:
Parasiten:

Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind eine häufige Ursache für Ohrenentzündungen, besonders bei Katzen. Sie verursachen starken Juckreiz und führen zu einer Entzündung des Gehörgangs.
Allergien:

Futtermittelallergien und Umweltallergien (z.B. gegen Pollen oder Hausstaubmilben) können zu chronischen Ohrenentzündungen führen. Diese Allergien verursachen Entzündungen und überschüssige Ohrenschmalzproduktion, was das Ohr anfällig für Infektionen macht.
Bakterien und Pilze:

Bakterielle Infektionen (z.B. durch Staphylococcus oder Pseudomonas) und Pilzinfektionen (z.B. durch Malassezia) sind häufige Ursachen von Ohrenentzündungen. Oft treten diese Infektionen als Folge von Feuchtigkeit, Verletzungen oder einem geschwächten Immunsystem auf.
Fremdkörper:

Fremdkörper wie Grasgrannen, Samen oder kleine Gegenstände können in den Gehörgang eindringen und eine Reizung oder Entzündung verursachen.
Übermäßige Feuchtigkeit:

Hunde, die oft schwimmen oder gebadet werden, können eine Ohrenentzündung entwickeln, da Feuchtigkeit im Ohr den perfekten Nährboden für Bakterien und Pilze bietet.
Anatomische Faktoren:

Hunde mit langen, hängenden Ohren (z.B. Cocker Spaniels, Basset Hounds) oder engen Gehörgängen (z.B. Bulldoggen) sind anfälliger für Ohrenentzündungen, da die Belüftung des Gehörgangs eingeschränkt ist.
Hormonelle Störungen:

Erkrankungen wie Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) können die Haut- und Ohrgesundheit beeinträchtigen und Ohrenentzündungen begünstigen.
Symptome von Ohrenentzündungen:
Kopfschütteln oder Kratzen an den Ohren
Gerötete und geschwollene Ohren
Übelriechender Ausfluss aus dem Ohr (gelblich, bräunlich oder schwarz)
Schmerzempfindlichkeit beim Berühren des Ohrs
Ohren reiben an Möbeln oder auf dem Boden
Gleichgewichtsprobleme (bei einer schwerwiegenden Infektion, die das Innenohr betrifft)
Verlust des Gehörs oder Reaktionen auf Geräusche
Behandlung von Ohrenentzündungen:
Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt ist wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten. Die Behandlung umfasst:

Ohrenreinigung:

Eine gründliche Reinigung des Ohrs ist der erste Schritt zur Behandlung. Der Tierarzt kann spezielle Ohrreinigungsflüssigkeiten empfehlen, um überschüssiges Ohrenschmalz, Schmutz und Mikroorganismen zu entfernen. Dies sollte vorsichtig durchgeführt werden, um das Ohr nicht weiter zu reizen.
Ohrreinigungsmittel für den Heimgebrauch sollten nur nach Anweisung des Tierarztes verwendet werden. Wattestäbchen sollten vermieden werden, da sie das Trommelfell verletzen können.
Medikamentöse Behandlung:

Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen werden antibiotische Ohrentropfen oder systemische Antibiotika verschrieben.
Antimykotika: Wenn Pilze wie Malassezia die Ursache sind, können antimykotische Tropfen oder Salben verordnet werden.
Anti-Parasiten-Medikamente: Ohrmilben werden mit speziellen Ohrentropfen oder Spot-On-Präparaten behandelt, die Milben abtöten.
Entzündungshemmende Medikamente: Kortikosteroide oder nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können verschrieben werden, um die Entzündung und den Juckreiz zu reduzieren.
Behandlung von Allergien:

Bei allergiebedingten Ohrenentzündungen ist es wichtig, die Allergie selbst zu behandeln. Dies kann Diätumstellungen bei Futtermittelallergien oder die Verwendung von Antihistaminika oder Steroiden bei Umweltallergien umfassen.
Chirurgische Entfernung von Fremdkörpern:

Wenn ein Fremdkörper im Ohr steckt, muss dieser möglicherweise vom Tierarzt entfernt werden. In einigen Fällen ist eine Sedierung oder Anästhesie erforderlich.
Vorbeugung von Feuchtigkeit:

Bei Tieren, die anfällig für Ohrenentzündungen sind, sollte darauf geachtet werden, dass die Ohren nach dem Schwimmen oder Baden gründlich getrocknet werden. Es gibt spezielle Ohrentrocknungsmittel, die Feuchtigkeit im Ohrkanal reduzieren können.
Langfristige Pflege und Prävention:

Regelmäßige Ohrenkontrolle: Es ist wichtig, die Ohren des Tieres regelmäßig auf Anzeichen von Rötung, Geruch oder übermäßigen Ohrenschmalz zu kontrollieren.
Vorbeugende Reinigung: Bei Hunden und Katzen, die zu Ohrenentzündungen neigen, kann eine regelmäßige, vorsichtige Reinigung mit einem vom Tierarzt empfohlenen Produkt helfen, das Risiko von Infektionen zu verringern.
Floh- und Parasitenkontrolle: Da Ohrmilben und andere Parasiten Ohrenentzündungen verursachen können, ist eine konsequente Floh- und Parasitenbekämpfung wichtig.
Wann zum Tierarzt gehen?
Es ist ratsam, bei den ersten Anzeichen einer Ohrenentzündung einen Tierarzt aufzusuchen. Unbehandelte Ohrenentzündungen können zu chronischen Problemen führen und das Trommelfell oder das Innenohr schädigen, was zu Gehörverlust oder schwerwiegenden Gleichgewichtsproblemen führen kann. Der Tierarzt kann die Ohren untersuchen, die genaue Ursache feststellen und die passende Behandlung einleiten.

 

Zwingerhusten/ Katzenhusten - was kann man dagegen unternehmen.

Zwingerhusten (Canine infektiöse Tracheobronchitis) ist eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung, die vor allem bei Hunden auftritt. Obwohl Katzen nicht direkt Zwingerhusten bekommen, können sie ähnliche Atemwegserkrankungen entwickeln, die durch ähnliche Erreger verursacht werden. Zwingerhusten wird oft mit dem menschlichen Erkältungsvirus verglichen und ist besonders in Umgebungen verbreitet, in denen viele Hunde auf engem Raum zusammenkommen, wie Tierheime, Hundepensionen oder Tierarztpraxen.

Ursachen von Zwingerhusten:
Zwingerhusten ist eine multifaktorielle Krankheit, die durch eine Kombination von Viren und Bakterien verursacht wird. Zu den häufigsten Erregern gehören:

Bordetella bronchiseptica (ein Bakterium) – der Hauptverursacher von Zwingerhusten.
Canines Parainfluenzavirus (ein Virus).
Canines Adenovirus Typ 2 (ein Virus).
Hundestaupevirus.
Canines Herpesvirus.
Reovirus.
Diese Erreger schwächen das Immunsystem der Atemwege und machen sie anfälliger für Sekundärinfektionen.

Übertragung:
Die Krankheit wird in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Husten, Niesen oder direkten Kontakt mit infizierten Hunden. Der Erreger kann sich auch über gemeinsam genutzte Gegenstände wie Futternäpfe oder Spielzeuge verbreiten. Da die Krankheit hochansteckend ist, kann sie sich schnell in Gruppen von Hunden ausbreiten.

Symptome von Zwingerhusten:
Die Symptome von Zwingerhusten können zwischen mild und schwer variieren und umfassen:

Trockener, hackender Husten: Das Hauptsymptom ist ein hartnäckiger, trockener Husten, der oft wie ein „Hupen“ klingt. Der Husten kann durch Bewegung oder Druck auf den Hals ausgelöst werden.
Würgen oder Erbrechen: Hunde versuchen oft, Schleim oder Sekret hochzuwürgen, was wie Erbrechen aussehen kann.
Nasenausfluss: In einigen Fällen tritt klarer oder schleimiger Ausfluss aus der Nase auf.
Fieber: In schwereren Fällen kann Fieber auftreten.
Müdigkeit und Appetitlosigkeit: Bei schwereren Infektionen können Hunde lethargisch werden und ihren Appetit verlieren.
Atembeschwerden: In schweren Fällen kann es zu Atemnot kommen, insbesondere wenn sich die Infektion auf die unteren Atemwege ausbreitet.
Behandlung von Zwingerhusten:
Die Behandlung von Zwingerhusten hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Leichte Fälle können sich oft von selbst bessern, während schwerere Fälle eine tierärztliche Behandlung erfordern. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

Ruhe und Schonung:

In den meisten milden Fällen reicht es aus, den Hund auszuruhen und körperliche Anstrengung zu vermeiden. Bewegung sollte eingeschränkt werden, um den Husten nicht zu verschlimmern.
Hustenstiller:

Hustenmittel können verschrieben werden, um den trockenen, quälenden Husten zu lindern. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt verwendet werden, da nicht alle Hustenmittel bei Zwingerhusten geeignet sind.
Antibiotika:

Wenn eine bakterielle Infektion (insbesondere durch Bordetella bronchiseptica) vorliegt, können Antibiotika verschrieben werden, um die Infektion zu bekämpfen. Antibiotika sind jedoch nicht gegen virale Infektionen wirksam, daher wird ihr Einsatz sorgfältig abgewogen.
Entzündungshemmende Medikamente:

In einigen Fällen können entzündungshemmende Medikamente oder Steroide verschrieben werden, um die Entzündung der Atemwege zu reduzieren und den Husten zu lindern.
Inhalationstherapie:

Bei Hunden mit Atembeschwerden kann eine Inhalationstherapie helfen, die Atemwege zu befeuchten und zu öffnen. Dies kann durch die Verwendung eines Verneblers oder das Einatmen von Wasserdampf (z.B. in einem dampfenden Badezimmer) erreicht werden.
Flüssigkeitszufuhr und Ernährung:

Es ist wichtig, dass der Hund ausreichend trinkt, um Austrocknung zu vermeiden. Auch eine leichte, schmackhafte Ernährung kann helfen, den Appetit aufrechtzuerhalten, insbesondere wenn der Hund sich schwach oder unwohl fühlt.
Prävention von Zwingerhusten:
Impfung:

Es gibt Impfungen gegen einige der häufigsten Erreger des Zwingerhustens, insbesondere gegen Bordetella bronchiseptica und das Canine Parainfluenzavirus. Die Impfung wird insbesondere für Hunde empfohlen, die häufig Kontakt zu anderen Hunden haben, z.B. in Hundepensionen, auf Hundeplätzen oder in Hundeschulen.
Die Impfung kann als Injektion, Nasenspray oder orale Lösung verabreicht werden und sollte regelmäßig aufgefrischt werden.
Vermeidung von Risikoumgebungen:

Hunde sollten nach Möglichkeit von großen Hundeansammlungen ferngehalten werden, insbesondere während Zwingerhustenausbrüchen. Wenn ein Hund erkrankt ist, sollte er isoliert werden, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Gute Hygiene:

Saubere Lebensumstände, regelmäßiges Reinigen von Futter- und Wassernäpfen sowie von Schlafplätzen und Spielzeug tragen dazu bei, die Ausbreitung von Erregern zu minimieren.
Zwingerhusten bei Katzen:
Katzen sind nicht für Zwingerhusten im klassischen Sinne anfällig, aber sie können ähnliche Atemwegserkrankungen entwickeln, die durch Erreger wie das Katzenschnupfenvirus (Calicivirus, Herpesvirus) oder Bordetella bronchiseptica verursacht werden. Die Symptome bei Katzen ähneln denen des Zwingerhustens bei Hunden, umfassen aber oft zusätzlich:

Niesen
Nasenausfluss
Augenausfluss
Appetitlosigkeit und Fieber
Die Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Katzen folgt ähnlichen Prinzipien wie bei Hunden, einschließlich Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen), Ruhe und Unterstützung des Immunsystems. Auch bei Katzen ist eine Impfung gegen einige Atemwegserkrankungen möglich.

Fazit:
Zwingerhusten ist in den meisten Fällen eine selbstlimitierende Erkrankung, die sich innerhalb von ein bis zwei Wochen bessern kann. Bei schwereren Fällen oder Komplikationen ist jedoch eine tierärztliche Behandlung erforderlich. Die Impfung bietet einen guten Schutz, insbesondere für Hunde, die häufig mit anderen Hunden in Kontakt kommen. Pflege, Ruhe und Prävention sind der Schlüssel, um die Gesundheit der Tiere zu schützen.

 

Hüftdysplasie - Diagnose und Prognose.

Hüftdysplasie ist eine genetisch bedingte Entwicklungsstörung des Hüftgelenks, die hauptsächlich bei Hunden auftritt, aber auch bei Katzen vorkommen kann. Sie führt zu einer Fehlbildung des Hüftgelenks, bei der der Oberschenkelkopf nicht richtig in die Hüftpfanne passt. Dies kann zu Schmerzen, Lahmheit und im Laufe der Zeit zu degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose führen.

Ursachen von Hüftdysplasie:
Genetik: Die Veranlagung zur Hüftdysplasie ist erblich. Bestimmte Rassen sind anfälliger, insbesondere große und schwere Hunderassen wie Deutsche Schäferhunde, Labradore, Golden Retriever, Bernhardiner, und Rottweiler. Bei Katzen tritt die Hüftdysplasie seltener auf, aber bestimmte Rassen wie Maine Coons und Perser können betroffen sein.

Schnelles Wachstum: Eine zu schnelle Gewichtszunahme und schnelles Wachstum im Welpenalter können die Entwicklung der Hüftgelenke beeinträchtigen.

Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit einem Übermaß an Kalorien oder falschem Calcium-Phosphor-Verhältnis kann das Risiko für Hüftdysplasie erhöhen.

Bewegung: Übermäßige oder ungeeignete Bewegung bei Welpen oder jungen Hunden, wie Springen oder ruckartige Bewegungen, kann die Fehlbildung des Hüftgelenks verschlimmern.

Übergewicht: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich und kann das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen.

Symptome von Hüftdysplasie:
Die Symptome können je nach Schwere der Dysplasie und dem Alter des Tieres variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Lahmheit: Besonders nach dem Aufstehen oder nach körperlicher Aktivität.
Steifheit: Vor allem nach dem Aufstehen oder längeren Ruhepausen.
Bewegungseinschränkungen: Schwierigkeiten beim Treppensteigen, Springen oder Aufstehen.
Abnormale Gangart: Ein „wiegender“ Gang oder das Schieben der Hinterbeine.
Schmerzen: Berührungsempfindlichkeit im Hüftbereich, Unwilligkeit, sich zu bewegen oder zu spielen.
Muskelabbau: In den Hinterbeinen durch verminderte Nutzung.
Verändertes Verhalten: Weniger Aktivität oder Aggression aufgrund von Schmerzen.
Diagnose:
Die Diagnose von Hüftdysplasie erfolgt durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Röntgenaufnahmen und eventuell zusätzlichen bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT. Der Tierarzt wird die Beweglichkeit der Hüften testen und auf Anzeichen von Schmerzen oder abnormaler Beweglichkeit achten.

Röntgenaufnahmen sind entscheidend, um das Ausmaß der Fehlbildung und den Grad der Gelenkschädigung festzustellen. In einigen Fällen wird der Hund für die Röntgenuntersuchung sediert, um eine genaue Aufnahme zu ermöglichen.

Behandlung von Hüftdysplasie:
Die Behandlung von Hüftdysplasie hängt vom Schweregrad der Erkrankung, dem Alter des Tieres und dessen allgemeinem Gesundheitszustand ab. Es gibt sowohl konservative als auch chirurgische Behandlungsoptionen:

1. Konservative (nicht-chirurgische) Behandlung:
Gewichtsmanagement: Die Kontrolle des Körpergewichts ist entscheidend, um die Belastung der Hüftgelenke zu reduzieren. Übergewicht verschlimmert die Symptome und beschleunigt die Gelenkdegeneration.

Bewegungsmanagement: Angepasste Bewegung wie kontrollierte Spaziergänge und Schwimmen kann die Muskulatur stärken, ohne die Gelenke zu überlasten. Exzessives Springen oder Laufen sollte vermieden werden.

Physiotherapie: Physiotherapie und Rehabilitation können helfen, die Muskeln zu stärken, die Flexibilität zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Dazu gehören Übungen, Massagen und in einigen Fällen Hydrotherapie (Wassertherapie).

Medikamente:

Schmerzmittel (Analgetika): Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Carprofen, Meloxicam oder Firocoxib können Schmerzen und Entzündungen lindern.
Chondroprotektiva: Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitinsulfat können helfen, den Knorpel zu schützen und die Gelenkgesundheit zu unterstützen.
Omega-3-Fettsäuren: Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und können in der Ernährung oder als Nahrungsergänzungsmittel gegeben werden.
Akupunktur und alternative Therapien: Akupunktur und andere alternative Behandlungsmethoden können als ergänzende Therapie zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der Beweglichkeit eingesetzt werden.

2. Chirurgische Behandlung:
In schweren Fällen, wenn die konservative Therapie nicht ausreicht, können verschiedene chirurgische Eingriffe in Betracht gezogen werden:

Juvenile Pubische Symphysiodese (JPS): Ein minimalinvasiver Eingriff, der bei jungen Hunden durchgeführt wird, um das Wachstum der Hüftpfanne zu beeinflussen und die Passform des Gelenks zu verbessern. Diese Operation ist nur in einem sehr frühen Stadium der Hüftdysplasie (bei Welpen) wirksam.

Dreifache Beckenosteotomie (DPO/TPO): Bei diesem Eingriff wird das Becken an drei Stellen durchtrennt und neu ausgerichtet, um das Hüftgelenk zu stabilisieren. Diese Operation wird bei jungen Hunden durchgeführt, bevor sich eine schwere Arthrose entwickelt.

Femurkopfresektion (FHO): Hierbei wird der Oberschenkelkopf entfernt, um den schmerzhaften Kontakt zwischen den Knochen zu verhindern. Diese Operation wird häufig bei kleineren Hunden und Katzen durchgeführt. Nach der Operation bildet sich eine sogenannte Pseudarthrose, bei der das Gelenk durch eine Narbe ersetzt wird.

Hüfttotalendoprothese (Hüftgelenksersatz): Bei dieser Operation wird das gesamte Hüftgelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt. Diese Option bietet in der Regel die besten Langzeitergebnisse für Hunde mit schwerer Hüftdysplasie und starken Schmerzen, ist jedoch teuer und erfordert eine längere Genesungszeit.

Behandlung bei Katzen:
Die Behandlung von Hüftdysplasie bei Katzen ähnelt der bei Hunden, jedoch treten bei Katzen weniger schwere Symptome auf. Die meisten Katzen können mit konservativen Maßnahmen gut leben, insbesondere durch Gewichtskontrolle und Schmerzmanagement. In schwereren Fällen können chirurgische Eingriffe wie die Femurkopfresektion (FHO) in Betracht gezogen werden.

Langfristige Prognose:
Die Prognose für Hunde und Katzen mit Hüftdysplasie variiert je nach Schweregrad der Erkrankung und der gewählten Behandlung. Mit der richtigen Pflege und Behandlung können viele Tiere ein relativ normales und schmerzfreies Leben führen. Es ist jedoch wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln, um das Fortschreiten der Gelenkdegeneration zu verlangsamen.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Anpassungen des Behandlungsplans können helfen, die Lebensqualität des Tieres zu maximieren.

 

Der graue Star - rechtzeitig erkennen.

Der graue Star (Katarakt) ist eine Augenkrankheit, bei der die Linse des Auges trübe wird und allmählich das Sehvermögen beeinträchtigt. Der Graue Star kann sowohl Hunde als auch Katzen betreffen, tritt jedoch häufiger bei Hunden auf. Die Erkrankung führt dazu, dass die Linse ihre Transparenz verliert und weniger Licht auf die Netzhaut gelangt, was zu einer Sehverschlechterung führt.

Ursachen des Grauen Stars:
Genetik: Erbliche Faktoren sind eine der häufigsten Ursachen für Katarakte bei Hunden. Bestimmte Hunderassen wie Cocker Spaniels, Pudel, Schnauzer und Golden Retriever haben ein höheres Risiko für die Entwicklung von Katarakten.

Alter: Mit zunehmendem Alter kann es bei Hunden und Katzen zur Bildung von Katarakten kommen, was als seniler Katarakt bezeichnet wird. Dies ist ein normaler Alterungsprozess, der jedoch das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen kann.

Diabetes: Besonders bei Hunden kann Diabetes zu einer schnellen Entwicklung von Katarakten führen. Hohe Blutzuckerspiegel beeinflussen die Linse und können zu einer schnellen Trübung führen.

Augenverletzungen: Traumatische Verletzungen des Auges können zur Bildung von Katarakten führen, indem sie die Struktur der Linse schädigen.

Entzündungen: Chronische Augenentzündungen, wie Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut), können Katarakte verursachen.

Toxine und Medikamente: Bestimmte Toxine oder Medikamente können die Augenlinse schädigen und Katarakte hervorrufen.

Strahlung: Längere Exposition gegenüber UV-Strahlung oder Röntgenstrahlen kann ebenfalls zur Bildung von Katarakten beitragen.

Symptome des Grauen Stars:
Die Symptome können je nach Fortschreiten der Erkrankung variieren:

Trübung der Linse: Ein sichtbar weißlich-blauer oder grauer Schleier in der Pupille, der das normale schwarze Aussehen des Auges verändert.
Sehverlust: In den frühen Stadien kann der Sehverlust minimal sein, aber mit der Zeit wird das Sehvermögen stark beeinträchtigt. Dies zeigt sich oft durch Unsicherheit beim Bewegen, insbesondere in unbekannten Umgebungen.
Verhaltensänderungen: Tiere können schreckhafter werden, sich an Möbeln stoßen oder Schwierigkeiten haben, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden.
Schwierigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen: Katzen und Hunde mit Katarakten haben oft Schwierigkeiten, in der Dämmerung oder bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen.
Erhöhte Lichtempfindlichkeit: Tiere können empfindlicher gegenüber hellem Licht werden.
Diagnose:
Die Diagnose eines Grauen Stars erfolgt durch eine gründliche augenärztliche Untersuchung beim Tierarzt. Der Tierarzt verwendet spezielle Instrumente, wie ein Ophthalmoskop, um die Linse und andere Strukturen im Auge zu untersuchen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um den Grauen Star von anderen Augenerkrankungen wie Linsensklerose (eine altersbedingte, aber harmlose Verhärtung der Linse) zu unterscheiden.

Behandlung des Grauen Stars:
Die Behandlung von Katarakten hängt von der Ursache, dem Fortschreiten der Krankheit und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres ab. Es gibt konservative und chirurgische Behandlungsoptionen.

1. Konservative Behandlung:
Medikamente: Es gibt keine Medikamente, die bereits bestehende Katarakte auflösen oder heilen können. Allerdings können Augentropfen und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, um sekundäre Entzündungen zu behandeln oder das Fortschreiten von Entzündungen zu verlangsamen.

Behandlung der Grunderkrankung: Wenn der Graue Star durch Diabetes oder eine andere Erkrankung verursacht wird, ist es wichtig, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln. Zum Beispiel kann bei einem diabetischen Hund eine gute Blutzuckerkontrolle das Fortschreiten des Katarakts verlangsamen.

2. Chirurgische Behandlung:
Kataraktoperation: Die einzige wirksame Behandlung für fortgeschrittene Katarakte ist die chirurgische Entfernung der trüben Linse. Der häufigste Eingriff ist die Phakoemulsifikation, bei der die trübe Linse mittels Ultraschall zerkleinert und dann abgesaugt wird. Anschließend wird eine künstliche Linse eingesetzt, um das Sehvermögen wiederherzustellen. Diese Operation ist bei Tieren sehr erfolgreich und ähnelt der Kataraktchirurgie beim Menschen.

Erfolgsaussichten: Die Erfolgsquote für Kataraktoperationen bei Hunden ist hoch, insbesondere wenn keine weiteren Komplikationen wie Netzhauterkrankungen vorliegen. Viele Hunde erlangen nach der Operation ihr Sehvermögen fast vollständig zurück.
Nachsorge: Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge notwendig. Dazu gehören die Verabreichung von Augentropfen, das Tragen eines Schutzkragens und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt.
3. Unterstützung und Management:
Umweltanpassungen: Für Tiere, die nicht operiert werden können oder bei denen die Operation nicht infrage kommt, können Anpassungen im häuslichen Umfeld helfen. Dazu gehören das Vermeiden von Veränderungen in der Umgebung, das Verwenden von lauten Spielzeugen (bei Hunden), um das Spielen zu erleichtern, und das Aufstellen von Barrieren, um Stürze zu verhindern.

Ernährungsunterstützung: Antioxidantien in der Ernährung können möglicherweise das Fortschreiten von Katarakten verlangsamen, aber sie können bestehende Katarakte nicht rückgängig machen. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für die allgemeine Augengesundheit.

Prävention:
Genetische Tests: Bei Hunden, die anfällig für erbliche Katarakte sind, kann vor der Zucht ein genetischer Test durchgeführt werden, um das Risiko für die Nachkommen zu verringern.

Diabetes-Management: Bei Hunden, die an Diabetes leiden, ist eine strikte Blutzuckerkontrolle entscheidend, um das Risiko von Katarakten zu minimieren.

Regelmäßige Augenuntersuchungen: Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt können helfen, Katarakte frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Fazit:
Der Graue Star ist eine häufige Augenerkrankung bei Hunden, die unbehandelt zu Blindheit führen kann. Die beste Behandlungsmöglichkeit ist die chirurgische Entfernung der trüben Linse, insbesondere wenn der Katarakt das Sehvermögen des Tieres stark beeinträchtigt. Für Tiere, bei denen eine Operation nicht infrage kommt, kann durch angepasste Lebensbedingungen und eine gute Pflege eine zufriedenstellende Lebensqualität aufrechterhalten werden. Regelmäßige Tierarztbesuche und eine frühzeitige Diagnose sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen und das Wohlbefinden des Tieres zu sichern.

 

Tumore - erkennen - behandeln - Heilungschancen.

Tumore bei Hunden und Katzen sind leider relativ häufig und können gut- oder bösartig sein. Die Art des Tumors, der Ort, an dem er auftritt, und der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres beeinflussen die Prognose und die Heilungschancen. Die Behandlung hängt von der Art des Tumors ab, wobei chirurgische Eingriffe, Chemotherapie, Bestrahlung oder eine Kombination dieser Methoden zum Einsatz kommen können.

Häufige Tumorarten bei Hunden und Katzen:
1. Mastzelltumoren (Mastzelltumor):
Vorkommen: Mastzelltumoren sind bei Hunden einer der häufigsten Hauttumoren und treten weniger häufig bei Katzen auf. Sie können an verschiedenen Stellen des Körpers erscheinen, insbesondere auf der Haut.
Verlauf: Die Aggressivität kann stark variieren, von gutartig bis bösartig.
Behandlung: Chirurgische Entfernung, Chemotherapie, und Bestrahlung, abhängig vom Grad des Tumors.
Heilungschancen: Bei frühzeitiger Erkennung und vollständiger Entfernung ist die Prognose gut. Hochgradige Mastzelltumoren haben jedoch eine schlechtere Prognose.
2. Lipome:
Vorkommen: Häufig bei älteren Hunden, seltener bei Katzen. Lipome sind gutartige Fettgewebstumoren, die meist unter der Haut wachsen.
Verlauf: Gutartig und in der Regel nicht gefährlich, obwohl sie bei übermäßigem Wachstum die Bewegungsfreiheit einschränken können.
Behandlung: Oft nicht notwendig, es sei denn, sie stören das Tier. In solchen Fällen wird eine chirurgische Entfernung empfohlen.
Heilungschancen: Sehr gut, da Lipome selten bösartig sind.
3. Mammatumoren (Gesäugetumoren):
Vorkommen: Häufig bei unkastrierten Hündinnen und Katzen. Etwa 50% der Mammatumoren bei Hunden sind bösartig, während bei Katzen der Großteil bösartig ist.
Verlauf: Bösartige Tumoren neigen dazu, schnell zu wachsen und zu metastasieren (Streuung von Krebszellen in andere Körperregionen).
Behandlung: Chirurgische Entfernung, oft zusammen mit einer Kastration. Chemotherapie kann auch in fortgeschrittenen Fällen eingesetzt werden.
Heilungschancen: Bei frühzeitiger Diagnose und Entfernung ist die Prognose bei Hunden gut, insbesondere bei gutartigen Tumoren. Bei Katzen ist die Prognose aufgrund der höheren Malignität oft schlechter.
4. Lymphome (Lymphosarkome):
Vorkommen: Eine der häufigsten Krebsarten bei Hunden und Katzen. Lymphome betreffen das Lymphsystem und können in verschiedenen Organen auftreten, einschließlich der Lymphknoten, Milz, Leber und des Verdauungstrakts.
Verlauf: Aggressiv und neigt zu schneller Ausbreitung.
Behandlung: Chemotherapie ist die bevorzugte Behandlungsmethode und kann das Leben des Tieres deutlich verlängern.
Heilungschancen: Die Remissionsrate ist gut, jedoch handelt es sich häufig um eine chronische Erkrankung, die wiederkehren kann. Die Überlebenszeit nach erfolgreicher Behandlung kann Monate bis Jahre betragen.
5. Sarkome (Weichteil- und Knochensarkome):
Vorkommen: Sarkome sind bösartige Tumoren des Bindegewebes, die sowohl bei Hunden als auch bei Katzen vorkommen. Dazu gehören Hämangiosarkome (Tumoren der Blutgefäße) und Osteosarkome (Knochenkrebs).
Verlauf: Sehr aggressiv, neigen zur Metastasierung, insbesondere in die Lunge und andere Organe.
Behandlung: Chirurgische Entfernung, Chemotherapie und manchmal Bestrahlung. Bei Osteosarkomen kann eine Amputation notwendig sein.
Heilungschancen: Sarkome haben eine eher schlechte Prognose, da sie oft aggressiv und metastasierend sind. Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch die Überlebenszeit verlängern.
6. Melanome:
Vorkommen: Diese Hauttumoren können sowohl gutartig als auch bösartig sein und treten bei Hunden und Katzen auf. Sie betreffen häufig die Haut, das Maul und die Zehen.
Verlauf: Bösartige Melanome sind hochaggressiv und neigen zur Metastasierung.
Behandlung: Chirurgische Entfernung, Bestrahlung und manchmal Chemotherapie.
Heilungschancen: Gutartige Melanome haben eine gute Prognose, während bösartige Formen eine schlechtere Prognose haben, insbesondere wenn sie bereits metastasiert sind.
7. Fibrosarkome bei Katzen:
Vorkommen: Diese bösartigen Tumoren entstehen oft an der Injektionsstelle von Impfungen, weshalb sie auch als Impfsarkome bekannt sind. Sie können jedoch auch spontan auftreten.
Verlauf: Sehr aggressiv und neigen dazu, in das umliegende Gewebe einzuwachsen.
Behandlung: Chirurgische Entfernung mit weiten Sicherheitsrändern, kombiniert mit Bestrahlung und/oder Chemotherapie.
Heilungschancen: Die Prognose ist oft schlecht, da diese Tumoren tief ins Gewebe eindringen und nach der Operation häufig wiederkehren.
8. Tumoren der Milz (z.B. Hämangiosarkom):
Vorkommen: Hämangiosarkome sind bösartige Tumoren der Blutgefäße, die häufig in der Milz, aber auch im Herzen oder an anderen Stellen auftreten.
Verlauf: Sehr aggressiv, häufig mit Blutungen verbunden, die lebensbedrohlich sein können.
Behandlung: Chirurgische Entfernung der Milz (Splenektomie) und Chemotherapie.
Heilungschancen: Die Prognose ist oft schlecht, da diese Tumoren sehr aggressiv sind und oft bereits metastasiert haben.
9. Plattenepithelkarzinome:
Vorkommen: Diese Tumoren treten häufig in der Haut, im Maul und in den Ohren auf, besonders bei Katzen mit hellem Fell.
Verlauf: Aggressiv und invasiv, aber neigen weniger zur Metastasierung.
Behandlung: Chirurgische Entfernung, Bestrahlung und manchmal Chemotherapie.
Heilungschancen: Bei frühzeitiger Entfernung ist die Prognose relativ gut, aber bei fortgeschrittenen Fällen kann die Prognose schlechter sein.
Heilungschancen:
Die Heilungschancen bei Tumoren hängen von verschiedenen Faktoren ab:

Frühzeitige Erkennung: Je früher der Tumor erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind entscheidend.
Tumorart: Gutartige Tumoren haben oft eine gute Prognose, während bösartige Tumoren schwieriger zu behandeln sind und eine schlechtere Prognose haben können.
Lokalisation und Ausbreitung: Tumore, die früh entdeckt und noch nicht metastasiert sind, haben bessere Heilungschancen.
Behandlung: Eine aggressive und rechtzeitige Behandlung (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) kann das Leben des Tieres erheblich verlängern und in einigen Fällen eine vollständige Heilung bewirken.
Allgemeiner Gesundheitszustand: Der allgemeine Gesundheitszustand und das Alter des Tieres spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Prognose.
Fazit:
Tumore bei Hunden und Katzen sind vielfältig und erfordern eine individuelle Diagnose und Behandlung. Einige Tumore haben eine gute Prognose und können vollständig geheilt werden, während andere aggressiver sind und eine intensivere Behandlung erfordern. Eine frühzeitige Erkennung und tierärztliche Betreuung sind entscheidend, um die besten Heilungschancen für das Tier zu gewährleisten.

 

Diabetes mellitus - Unsere "süßen" Mitbewohner.

Diabetes mellitus ist eine häufige Stoffwechselerkrankung, die sowohl bei Hunden als auch bei Katzen auftreten kann. Sie ist gekennzeichnet durch eine chronische Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie), die auf eine gestörte Insulinproduktion oder -wirkung zurückzuführen ist. Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird und für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist.

Formen von Diabetes mellitus:
Es gibt zwei Hauptformen von Diabetes mellitus bei Haustieren:

Typ-1-Diabetes (insulinabhängig):
Häufiger bei Hunden.
Dieser Typ tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produziert. Die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen führt dazu, dass das Tier lebenslang auf die Verabreichung von Insulin angewiesen ist.
Typ-2-Diabetes (insulinunabhängig):
Häufiger bei Katzen.
Bei dieser Form des Diabetes besteht eine Insulinresistenz, d.h., das Insulin kann nicht effektiv genutzt werden, obwohl es in ausreichender Menge produziert wird. Übergewicht und Bewegungsmangel spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Form des Diabetes.
Ursachen für Diabetes bei Hunden und Katzen:
Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen wie Pudel, Dackel, Beagle und Schnauzer haben ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Auch bei Katzen können genetische Faktoren eine Rolle spielen.
Übergewicht: Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor, insbesondere bei Katzen. Es kann zu einer Insulinresistenz führen und das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.
Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse): Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann die Insulinproduktion beeinträchtigen und zu Diabetes führen.
Hormonelle Erkrankungen: Hormonelle Störungen wie das Cushing-Syndrom (übermäßige Produktion von Kortisol) bei Hunden oder Akromegalie bei Katzen können zur Entwicklung von Diabetes beitragen.
Medikamente: Langfristige Verwendung von bestimmten Medikamenten wie Kortikosteroiden kann das Risiko für Diabetes erhöhen.
Symptome von Diabetes bei Hunden und Katzen:
Die Symptome sind oft unspezifisch und entwickeln sich schleichend:

Polydipsie (vermehrter Durst): Ein auffälliger Durst kann ein Zeichen für Diabetes sein.
Polyurie (vermehrtes Wasserlassen): Häufiges Wasserlassen, oft in großen Mengen.
Polyphagie (vermehrter Appetit): Trotz erhöhtem Appetit verliert das Tier oft an Gewicht.
Gewichtsverlust: Trotz normaler oder erhöhter Futteraufnahme verliert das Tier an Gewicht, da der Körper nicht in der Lage ist, Glukose richtig zu verwerten.
Schwäche und Müdigkeit: Ein diabetisches Tier wirkt oft lethargisch und zeigt weniger Energie.
Schlechter Zustand des Fells: Vor allem bei Katzen kann es zu einem stumpfen und glanzlosen Fell kommen.
Diagnose:
Die Diagnose von Diabetes erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus:

Bluttests: Bestimmung des Blutzuckerspiegels, der bei Diabetes dauerhaft erhöht ist.
Urinanalyse: Bei diabetischen Tieren ist oft Glukose im Urin nachweisbar (Glukosurie).
Fruktosamin-Test: Dieser Test misst den Durchschnittswert des Blutzuckerspiegels über die letzten zwei bis drei Wochen und kann bei der Diagnose von Diabetes helfen.
Behandlung von Diabetes:
Die Behandlung von Diabetes mellitus bei Hunden und Katzen erfordert eine lebenslange Betreuung und regelmäßige tierärztliche Überwachung.

Insulintherapie:

Hunde: Fast alle Hunde mit Diabetes benötigen Insulin-Injektionen, da bei ihnen in der Regel Typ-1-Diabetes vorliegt. Das Insulin wird in der Regel ein- bis zweimal täglich verabreicht.
Katzen: Auch viele Katzen benötigen Insulin-Injektionen, besonders wenn sie bereits fortgeschrittenen Diabetes haben. Manche Katzen mit Typ-2-Diabetes können jedoch durch Gewichtskontrolle und eine geeignete Diät ihre Insulinempfindlichkeit verbessern und eventuell auf Insulin verzichten.
Diätmanagement:

Hunde: Eine ausgewogene, kohlenhydratarme Ernährung mit gleichmäßigen Fütterungszeiten hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Es kann hilfreich sein, spezielle Diäten für diabetische Hunde zu verwenden, die langsam verdauliche Kohlenhydrate und Ballaststoffe enthalten.
Katzen: Eine proteinreiche, kohlenhydratarme Ernährung ist besonders wichtig, da Katzen obligate Karnivoren sind und besser auf eine Diät reagieren, die reich an Proteinen und arm an Kohlenhydraten ist. Spezielle Futter für diabetische Katzen sind oft hilfreich.
Gewichtsmanagement:

Hunde und Katzen: Übergewichtige Tiere sollten durch eine kontrollierte Diät und Bewegung auf ein gesundes Gewicht gebracht werden, um die Insulinresistenz zu verringern und das Management des Diabetes zu verbessern.
Regelmäßige Blutzuckerkontrollen:

Hunde und Katzen: Die regelmäßige Überwachung des Blutzuckerspiegels zu Hause oder beim Tierarzt ist entscheidend, um die Insulintherapie anzupassen und Komplikationen zu vermeiden.
Behandlung von Begleiterkrankungen:

Hunde und Katzen: Erkrankungen wie Pankreatitis, Harnwegsinfektionen oder hormonelle Störungen können den Diabetes verschlimmern und müssen ebenfalls behandelt werden.
Heilungschancen:
Hunde: Bei Hunden ist Diabetes in der Regel nicht heilbar, aber durch eine gute Insulintherapie, eine angepasste Diät und regelmäßige Überwachung kann die Lebensqualität des Tieres erhalten und ein langes Leben ermöglicht werden. Mit der richtigen Pflege und tierärztlichen Überwachung können Hunde mit Diabetes viele Jahre gut leben.

Katzen: Bei Katzen mit Typ-2-Diabetes gibt es eine gewisse Chance auf Remission, insbesondere wenn der Diabetes früh erkannt und behandelt wird. Etwa 30-40% der diabetischen Katzen können in eine Remission gehen, wenn sie richtig behandelt werden. Dies bedeutet, dass sie keine Insulintherapie mehr benötigen, solange ihre Ernährung und ihr Gewicht gut kontrolliert werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Remission nicht gleichbedeutend mit Heilung ist, und die Katze möglicherweise wieder insulinpflichtig wird, wenn sie an Gewicht zunimmt oder sich andere Bedingungen verschlechtern.

Komplikationen:
Diabetische Ketoazidose (DKA): Eine lebensbedrohliche Komplikation, die auftritt, wenn der Diabetes nicht gut kontrolliert wird. DKA erfordert eine sofortige tierärztliche Behandlung.
Hypoglykämie (niedriger Blutzucker): Ein gefährlicher Zustand, der bei Überdosierung von Insulin auftreten kann. Anzeichen sind Zittern, Schwäche und Krampfanfälle. Eine sofortige Fütterung oder die Verabreichung von Glukose kann notwendig sein.
Grauer Star: Bei Hunden kann Diabetes zu Katarakten führen, was zur Erblindung führen kann. Eine Kataraktoperation kann in einigen Fällen das Sehvermögen wiederherstellen.
Fazit:
Diabetes mellitus ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung bei Hunden und Katzen. Mit der richtigen Therapie, Ernährung und regelmäßiger Überwachung können viele diabetische Haustiere eine gute Lebensqualität erreichen und lange leben. Besonders bei Katzen besteht die Möglichkeit einer Remission, sodass eine frühzeitige und konsequente Behandlung entscheidend ist. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und die Einhaltung des Behandlungsplans sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und das Wohlbefinden des Tieres zu gewährleisten.

 

Bandscheibenprobleme bei Hunden und Katzen.

Bandscheibenprobleme, wie Bandscheibenvorfälle, sind bei Hunden und Katzen ernsthafte gesundheitliche Probleme, die erhebliche Schmerzen und neurologische Beeinträchtigungen verursachen können.

Bedeutung und Symptome
Hunde: Bandscheibenvorfälle treten häufig bei Hunden auf, insbesondere bei bestimmten Rassen wie Dackeln und Französischen Bulldoggen. Symptome können plötzliche Schmerzen, motorische Störungen, Veränderungen im Gangbild und sogar Lähmungen umfassen.
Katzen: Bandscheibenprobleme sind bei Katzen seltener, können aber ähnliche Symptome wie bei Hunden verursachen, einschließlich Schmerzen, Bewegungsstörungen und Lähmungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Konservative Therapie:
Schonung und Ruhe: Wichtig ist, dass das betroffene Tier sich schont und keine anstrengenden Aktivitäten ausführt.
Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Muskelrelaxantien können helfen, die Symptome zu lindern.
Physiotherapie: Spezielle Übungen und Massagen können die Heilung unterstützen und die Beweglichkeit verbessern.
Chirurgische Behandlung:
In schweren Fällen, insbesondere wenn neurologische Ausfälle vorliegen, kann eine Operation notwendig sein, um den Druck auf das Rückenmark zu entlasten.
Prognose
Hunde: Viele Hunde erholen sich nach einem Bandscheibenvorfall vollständig, insbesondere wenn die Behandlung frühzeitig beginnt. In einigen Fällen können jedoch dauerhafte Beeinträchtigungen zurückbleiben.
Katzen: Die Prognose hängt stark von der Schwere des Vorfalls und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Auch hier ist eine vollständige Genesung möglich, wenn frühzeitig gehandelt wird.
Es ist wichtig, bei den ersten Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls sofort einen Tierarzt aufzusuchen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

 

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